Seniorentour nach Hattingen
„Endlich gehen die Vereine wieder auf Reisen!“. Mit diesen Worten begrüßte der Busfahrer die 40 Teilnehmer des Ski-Club Brühl e.V. zur Seniorentour nach Hattingen. Dort wurden die Brühler von zwei Führern in die Geschichte der „Henrichshütte“ eingeführt. 150 Jahre sprühten dort die Funken, wenn die Hochöfen das flüssige Eisen ausspuckten. Über zehntausend Menschen arbeiteten auf dem riesigen Industrieareal. Sie produzierten Koks, Eisen und Stahl, gossen, walzten und schmiedeten Produkte aus Eisen und Stahl, von der Schiffsschraube bis zum Raketenbauteil, von der Lokomotive bis zum Panzer. Gegen großen Widerstand wurde 1987 der letzte Hochofen in Hattingen „ausgeblasen“. Der nun besichtigte 35 Meter hohe Hochofen bot den Senioren einen weiten Blick auf die Industriebrache und das bewaldete Ruhrtal. Ein weiterer Schwerpunkt der Führung widmete sich der Natur der Industriebrache. Nach Schließung der Hütte entwickelte sich die Natur nach ihren eigenen Regeln, als Bäume, Sträucher und Tiere das Gelände zurückeroberten. Ein kulinarisches Menü im Museums-Restaurant „Henrichs“ rundete den Museumsbesuch ab.
Als Kontrastprogramm zum industriellen Ambiente diente der anschließende Rundgang durch die historische Altstadt der ehemaligen Hansestadt Hattingen, vorbei an romantischen Fachwerkhäusern und Baudenkmälern, allesamt liebevoll restauriert. Tradition und Moderne vermittelten renommierte europäische Künstler, indem sie die noch erhaltenen Stadttore der alten Stadtmauer mit modernen Kunstwerken gestalteten. Den Gepflogenheiten des Brühler Ski-Clubs folgend, belohnte der Organisator Wilfried Berty die Senioren für den anstrengenden Stadtrundgang anschließend mit Kaffee und Kuchen. Natürlich gönnte man sich bei reger Kommunikation auch ein Glas Wein und – in Ermangelung des üblichen Kölschs – eben auch ein Pils vom Fass.